Mario Szenessy

ungar. Schriftsteller dt. Sprache; Werke: Romane, Erz., Essays, Übers., u. a. "Verwandlungskünste", "Otto der Akrobat", "Fälschungen", "Lauter falsche Pässe", "Der Hellseher"

* 14. September 1930 Zrenjanin, Jugoslawien

† 11. Oktober 1976 Pinneberg

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 28/1977

vom 4. Juli 1977

Wirken

Mario Szenessy wurde am 14. September 1930 in der jugoslawischen Kleinstadt Zrenjanin geboren. 1942 übersiedelte er nach Ungarn. Dort studierte er Slawistik und Germanistik. Die intensive Beschäftigung mit Kafka und vor allem mit Thomas Mann hat seine spätere schriftstellerische Arbeit entscheidend beeinflußt. Nach dem Staatsexamen (1953) lehrte S. als Studienrat an einem Gymnasium Russisch, ab 1958 arbeitete er als Universitätslektor an einer medizinischen Universität.

1963 übersiedelte er, gefördert von der Alexander-von-Humboldt-Stiftung, in die Bundesrepublik, wo ihn Inge und Walter Jens ermutigten, sich als deutscher Schriftsteller zu versuchen. Bereits 1966 machte er in Fachkreisen durch eine essayistische Arbeit über Thomas Manns Erzählung "Die Betrogene" auf sich aufmerksam.

1967 erschien sein erster, in deutscher Sprache geschriebener Roman "Verwandlungskünste", der von der Literaturkritik übereinstimmend als Werk eines außergewöhnlichen Talents gefeiert wurde. So schrieb Marcel Reich-Ranicki in einem Nachruf in der FAZ: "Wir waren ...